Mut wiederentdecken in Zeiten des Lichts

Samstag, 13. Dezember 2025

„Was du vorhast, wird dir nicht durch Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: nein, mein Geist wird es bewirken!“

Sacharja 4,6

Eine Zeit des Lichts – und der Gefahr

Jedes Jahr lädt uns Chanukka dazu ein, Licht an öffentlichen Orten – in Fenstern, Türen, öffentlichen Parks – anzuzünden und mit stiller Zuversicht zu verkünden, dass Gottes Treue noch immer besteht. Doch für viele jüdische Familien auf der ganzen Welt wirft diese Jahreszeit nun eine ernste Frage auf: Ist es sicher, die Chanukkia dort aufzustellen, wo die Nachbarn sie sehen können? Berichte von Gemeindegruppen, Campus-Beobachtern und Strafverfolgungsbehörden dokumentieren einen beunruhigenden Anstieg antisemitischer Vorfälle in den letzten Jahren, insbesondere seit Ende 2023, nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober. Eltern überlegen, ob ihre Kinder einen Davidstern in der Schule tragen können. Synagogen koordinieren sich mit Sicherheitsteams. Öffentliche Menorah-Beleuchtungen erfordern manchmal die Anwesenheit der Polizei. Das einfache Anzünden von Kerzen ist wieder zu einem Akt des Zeugnisses geworden.

Die Geschichte von Chanukka

Um zu verstehen, warum dies dennoch wichtig ist, kehren wir zu dem zurück, was Chanukka eigentlich feiert. Im zweiten Jahrhundert v. Chr. verbot der seleukidische Herrscher Antiochus IV. Epiphanes zentrale Gebote des jüdischen Lebens – den Sabbat, die Beschneidung, das Studium der Tora – und entweihte den Tempel in Jerusalem. Die Makkabäer, eine Familie von Priestern, erhoben sich, eroberten Jerusalem zurück und weihten den Tempel wieder ein. Das darauffolgende Fest, acht Tage der Weihe, feiert Gottes Treue und die Bewahrung der jüdischen Identität, die immer unter dem starken Druck der Assimilation steht. Die spätere rabbinische Tradition bewahrte die beliebte Geschichte des Öls im Krug, das acht Tage lang brannte. Ob man nun den militärischen Sieg oder das Wunder des Lichts betont, Chanukka bleibt ein Symbol der erneuten Weihe an Gottes Bund und an die Sichtbarkeit seines Lichts in der Welt.

Chanukka im Leben Jesu

Für die Anhänger von Jeschua hat Chanukka eine zusätzliche Bedeutung. Das Johannesevangelium erwähnt, dass Jeschua während des Tempelweihefestes in Jerusalem anwesend war. Er sprach im Tempelhof und ging offen auf Fragen seiner Identität und seiner Mission ein. Diese kurze Erwähnung erinnert uns daran, dass Chanukka Teil der spirituellen Landschaft der neutestamentlichen Welt ist, verwurzelt in der Geschichte Israels von Ausdauer und Anbetung angesichts von Nötigung.

Es war Winter. In Jerusalem feierte man das Fest der Tempelweihe. Jesus hielt sich gerade im Tempel auf und ging in der Halle Salomos umher, als die Juden ihn umringten und sagten: “Wie lange lässt du uns noch im Ungewissen? Wenn du der Christus bist, der von Gott gesandter Retter, dann sag uns das ganz offen!“ – Johannes 10,22-24

Das Aufkommen des Antisemitismus

Ist Euch der Zusammenhang zwischen Chanukka und dem derzeitigen Anstieg des Antisemitismus aufgefallen? Beachtet, wie sich der Antisemitismus anpasst. Es handelt sich nicht um eine einzelne Idee, sondern um ein wiederkehrendes Muster, das alte Feindseligkeiten in moderne Begriffe umformt. In einer Epoche wurde dem jüdischen Volk vorgeworfen, zu religiös zu sein, in einer anderen, zu säkular. In einer Epoche trägt der Antisemitismus das Gesicht der rassistischen Pseudowissenschaft, in einer anderen taucht er in Verschwörungstheorien über Finanzen, Medien oder Globalisierung auf. Manchmal richtet er sich gegen den Glauben und die Kultur des jüdischen Volkes, manchmal gegen dessen nationale Selbstbestimmung im Land Israel. Verschiedene Ideologien – rechtsextreme, linksextreme und islamistische – können unterschiedliche Mythen als Waffen einsetzen, aber das Ergebnis ist ähnlich: Jüdische Menschen werden allein aufgrund ihrer jüdischen Identität ausgegrenzt, verleumdet, ausgeschlossen, bedroht oder angegriffen.

Aktuelle Forschungsberichte renommierter Organisationen und Untersuchungen von Gemeinschaften in den USA und Großbritannien zeigen Muster, die alle wohlwollende Menschen beunruhigen sollten: eine Rekordzahl an Vorfällen, ein starker Anstieg von Belästigungen, Vandalismus und Übergriffen, Spitzenwerte rund um jüdische Feiertage und Konfliktmomente im Nahen Osten sowie eine besonders starke Zunahme in Schulen, Universitäten und Online-Foren. Öffentliche Bekundungen jüdischer Identität – der Besuch der Synagoge, das Bringen der Kinder zur hebräischen Schule, das Tragen einer Kippa, das Anbringen einer Mesusa, das Anzünden einer Menora – werden allzu oft zu Auslösern für Einschüchterungen. Auch wenn die meisten Vorfälle nicht gewalttätig sind, führt ihre kumulative Wirkung zu Angst, Isolation und dem nagenden Gefühl, dass jüdische Mitbürger sich verstecken müssen.

Eine Kerze im Fenster

Die Chanukka-Geschichte spricht genau dieses Problem an. Die zentrale Überzeugung der Makkabäer war nicht nur die Ablehnung einer kulturellen Tyrannei, sondern auch die Überzeugung, dass Gottes Volk Gott öffentlich verehren musste, wobei der Glaube das tägliche Leben prägen sollte. Die Kerzen werden bewusst dort platziert, wo sie gesehen werden können. Die Tradition verlangt, das Wunder öffentlich zu machen. Das Licht ist zwar für das Haus gedacht, aber auch für die Straße. Nicht jeder kann oder sollte die gleichen Risiken eingehen; Vorsicht ist angebracht, und jeder Haushalt muss seine Lebensumstände klug abwägen. Dennoch ist Chanukka kein Aufruf zur Geheimhaltung, sondern zur heiligen Sichtbarkeit. Wo der Antisemitismus sagt: „Versteckt, wer ihr seid“, antwortet Chanukka: „Weiht euch erneut dem Herrn und lasst euer Licht leuchten.“

Christliche Solidarität: ein Aufruf, Israel beizustehen

In dieser Zeit ist mehr als nur Mitgefühl gefragt. Es ist Solidarität gefragt, die in der Heiligen Schrift und im Gewissen verwurzelt ist. Das beginnt mit Klarheit im Denken und Reden. Antisemitismus ist nicht nur persönlicher Hass, sondern umfasst auch Narrative, die dem jüdischen Volk das Recht absprechen, als Juden zu leben und sich zu entfalten, sei es in ihren Gemeinden im Ausland oder in ihrer angestammten Heimat Israel. Kritik an einer Regierung ist ein normaler Teil des bürgerlichen Lebens; die Dämonisierung eines Volkes hingegen nicht. Wenn Doppelmoral, entmenschlichende Sprache oder Aufrufe zur Auslöschung von jüdischer Präsenz auftreten, sollten Christen dies als Warnsignale erkennen. Schweigen in solchen Momenten empfinden jüdische Nachbarn nicht als „neutral“, sondern als Verrat.

Solidarität zeigt sich auch in Form von Gastfreundschaft. Nehmt Kontakt zu jüdischen Freunden und örtlichen Gemeinden auf. Nehmt an einer öffentlichen Menorah-Zeremonie teil. Schreibt eine Nachricht an einen Rabbiner oder ein Gemeindezentrum. Wenn eure Kirche Bildungsforen veranstaltet, bezieht jüdische Stimmen und glaubwürdige Experten zum Thema Antisemitismus mit ein. Bringt euren Kindern und Jugendlichen bei, Online-Rhetorik zu erkennen, Verschwörungstheorien zu durchschauen und unfaire Angriffe auf Mitschüler zu hinterfragen. Arbeitet nach Möglichkeit mit Organisationen zusammen, die echte Hilfe leisten: Trauma Beratung, rechtliche Unterstützung, Sicherheit in Schulen, Hilfe für gefährdete Familien, Betreuung von Terroropfern und Hilfe für Gemeinden, die unter Druck stehen.

Lasst Euch von der Hilfskerze leiten

Wir können auch praktisches Unterscheidungsvermögen lernen. Überprüft Quellen; teilt keine sensationellen Inhalte, nur weil sie eure Vermutungen bestätigen. Seid vorsichtig mit Memes und aus dem Zusammenhang gerissenen Clips. Denkt daran, dass jüdische Gemeinschaften vielfältig sind; gehet nicht davon aus, dass eine Person oder eine Schlagzeile für alle spricht. Wenn Ihr eine Doppelmoral erkennt – eine Reihe von Regeln für den einzigen jüdischen Staat der Welt und eine andere für alle anderen Länder –, sprecht es an. Wenn Ihr hört, wie jemand einen Angriff auf eine Synagoge als bloßen „Sachschaden” abtut, erinnert ihn daran, dass solche Schändungen immer Vorboten von Schlimmerem waren.

Chanukka ruft uns auch zur Hoffnung auf. Der Schamasch – die Hilfskerze – zündet alle anderen an. Er existiert, um zu dienen. Das ist ein tiefgründiges Bild für jeden, der den Namen des Messias trägt. Das Licht, das Ihr teilt, kann ein Gespräch mit einem verängstigten Nachbarn sein, eine Mahlzeit für eine vertriebene Familie, finanzielle Hilfe für ein von Terror betroffenes Kind oder eine Spende, die Ersthelfer ausstattet und Gemeinden in Israel stärkt. Jede Tat wird zu einer kleinen Flamme gegen die Dunkelheit.

Wie Ihr jetzt helfen könnt

Bei Vision für Israel haben wir uns dazu verpflichtet, der Shamash zu sein. Nach Terroranschlägen und anhaltenden Bedrohungen haben wir Lebensmittel- und Hygienepakete verteilt, Ersthelfer und zivile Sicherheitsteams ausgerüstet und Schutzräume in Konfliktgebieten eingerichtet. In der Ferienzeit haben wir Gutscheine verteilt, damit Familien selbständig das Nötigste, warme Kleidung und Winterausrüstung kaufen konnten, und wir haben praktische Hilfe geleistet, um das Feiern zu ermöglichen. Von unserem humanitären Logistikzentrum, dem Millennium Center, aus identifizieren wir weiterhin die Orte, an denen der Bedarf am größten ist, und reagieren schnell mit Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein. Das sind keine abstrakten Gesten, sondern konkrete, messbare Taten der Barmherzigkeit, die Menschen helfen, wieder aufzuatmen.

Wenn Ihr euch fragt: „Was kann ich jetzt tun?“, gibt es eine zuverlässige Antwort: Helft uns, die Kerzen in Häusern brennen zu lassen, die sonst vielleicht dunkel bleiben würden. Eure Großzügigkeit sorgt dafür, dass Menschen während eines Raketenangriffs Schutz finden, ein Kind eine warme Mahlzeit erhält, ein Reservist nach einem Trauma beraten wird, eine Familie sich zu einem Festessen zusammensetzen kann und ein freiwilliger Sanitäter mit lebensrettender Ausrüstung eintrifft. Sie stärkt das Gefüge der israelischen Gesellschaft genau dort, wo Hass versucht, es zu zerreißen.

Bitte erwägt, noch heute zu spenden, damit wir gemeinsam die Dunkelheit mit greifbarer Liebe für das Volk Israel zurückdrängen können. Spendet hier.

Chanukah Same’ach – mögen wir unsere Herzen neu weihen, so wie wir unsere Häuser neu weihen, und möge sein Geist uns die Kraft geben, mit Weisheit, Mut und Freude zu bestehen.

„Zu jener Zeit fand in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel, in der Säulenhalle Salomos.“

Johannes 10,22–23

Are you willing to bless Israel, make a difference in the lives of people, and partner with God's plan for restoration of the land of Israel?

Ladet die VFI News App auf euer Handy

Bleibt auf dem LAUFENDEN über die wichtigsten Ereignisse in der Welt
LERNT, wie sie mit den biblischen Prophezeiungen zusammenhängen
BETET für Gnade und Versorgung, wo es am nötigsten ist

Apple App StoreGoogle Play Store

Erhaltet unsere Nachrichten per eMail

Bleibt am Puls der Zeit. Erhaltet aktuelle Nachrichten aus Israel. Unterstützt uns im Gebet!

Indem ich mit der Bestellung fortfahre, erkläre ich mich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden.

Bleibt in Kontakt

Kontakt

Vision für Israel e.V.
Reutterstr. 74
80689 München
Deutschland
E: post@visionfuerisrael.org
T: +49 89 566595

Hazon Le’Israel
P.O. Box 9145
Modi'in, 7178451
Israel
E: info@visionforisrael.co.il
T: +972 (8) 978 6400
F: +972 (8) 978 6429

Vision für Israel e.V. ist ein gemeinnütziger, in Deutschland eingetragener Verein. Alle zweckgebundenen Spenden werden ohne Abzug an unsere Partnerorganisation Hazon Le’Israel weitergeleitet.

Designed & Developed by WITH LOVE INTERNET