„Feiert dann das Erntefest, bei der ihr mir den ersten Ertrag von dem Getreide darbringt, das ihr ausgesät habt.“
2. Mose 23, 16a
Schawuot ist ein besonderer Feiertag für das jüdische Volk und wird 7 Wochen nach Pessach gefeiert. In diesem Jahr beginnt es am Abend des Sonntags, 1. Juni 2025. Nach jüdischer Tradition wird an diesem Tag an die Zeit erinnert, als Gott Moses auf dem Berg Sinai die Zehn Gebote gab.
Nach der Bibel ist Schawuot die Zeit der Ernte der ersten Früchte, des Zählens des Omer, der Freude vor dem Herrn und der Ausgießung des Heiligen Geistes (Ruach HaKodesh). Die Kenntnis vom Wort Gottes hilft uns, zwischen biblischen Geboten und kulturellen Traditionen zu unterscheiden. Es ist wertvoll, mehr über die jüdischen kulturellen Bräuche zu lernen, denn so können wir uns auf einer tieferen Ebene mit dem jüdischen Volk verbinden, die Kultur besser verstehen und zwischen einem Brauch und einem biblischen Gebot unterscheiden.
Beginnen wir mit einem Blick auf die rabbinischen Bräuche an Schawuot.
Rabbinische Bräuche an Schawuot:
- Essen von Milchprodukten: Ein Grund für diesen Brauch ist der Glaube, dass das Wort Gottes wie Milch ist, die die Seele ernährt. Da Schawuot als der Tag gilt, an dem das jüdische Volk Gottes Wort empfangen hat, feiern wir es mit dem Verzehr von Milchprodukten. Ein weiterer Grund ist, dass das jüdische Volk die Tora vermutlich am Sabbat erhielt, aber trotzdem koscher essen musste. Da sie nicht arbeiten oder Tiere schlachten konnten, aßen sie an diesem Tag nur Milchprodukte. Eine andere Erklärung ist, dass zu dieser Jahreszeit die weiblichen Schafe gebären und ihre Milch reichlich vorhanden ist, was dazu führt, dass die Menschen mehr Milchprodukte als sonst essen.
Wenn der Feiertag in Israel näher rückt, werdet Ihr in den Bäckereien, Restaurants und Geschäften in größeren Mengen Käsekuchen und Milchprodukte sehen. Ein weiterer rabbinischer Brauch ist, Schawuot mit zwei Mahlzeiten zu feiern, zuerst mit einer Milchmahlzeit und ein paar Stunden später mit einer Fleischmahlzeit.
- Lesen des Buches Rut: Es ist üblich, an Schawuot das Buch Rut zu lesen, weil es sich dort um die Erntezeit dreht. Dieses biblische Buch ist ein gutes Beispiel für die Großzügigkeit des jüdischen Volkes war, das den Armen etwas Getreide zum Sammeln übrigließ.
Rut 2, 2-3 - "Eines Tages sagte Rut zu ihrer Schwiegermutter: „Ich möchte auf die Felder gehen und dort die Ähren auflesen, die von den Erntearbeitern nicht mitgenommen wurden. Irgendjemand wird es mir sicher erlauben. „Ja“, antwortete Noomi, „geh nur!“ Auf einem der Felder ging Rut hinter den Erntearbeiter her und sammelte die Ähren auf, die sie liegen ließen. Sie wusste nicht, dass gerade dieses Feld Boas aus der Sippe von Elimelech gehörte.“
3. Mose 23, 22 - "Wenn ihr in euerem Land die Getreideernte einbringt, sollt ihr eure Felder nicht ganz bis an den Rand abmähen und auch keine Nachlese halten. Überlasst die Reste den Armen und Fremden! Ich bin der Herr, euer Gott!“
- Die ganze Nacht aufbleiben und die Tora studieren: Warum bleiben manche Juden an Schawuot die ganze Nacht wach, um die Tora zu studieren? Ein Grund ist, dass man sich auf diese Weise darauf vorbereitet, den Segen von Gottes Wort zu empfangen, so wie Moses darauf vorbereitet war, die Zehn Gebote zu empfangen. Es wird angenommen, dass die Israeliten in Sünde fielen und das goldene Kalb bauten, weil sie nicht darauf vorbereitet waren, die Tora zu empfangen. Deshalb bleiben manche die ganze Nacht wach und lesen die Tora, um die Sünden ihrer Vorfahren wiedergutzumachen.
- In die Synagoge gehen und die 10 Gebote hören: Die Rabbiner ermutigen alle Juden, auch die Kinder, am Morgen von Schawuot in die Synagoge zu gehen. Es ist sogar zu einer lustigen Tradition geworden, nach dem Gottesdienst einen Empfang mit Eis für die Kinder und einer Milchspeise für die Erwachsenen zu veranstalten.
- In der Diaspora wird Schawuot 2 Tage lang gefeiert: Warum feiern die außerhalb Israels lebenden Juden Schawuot zwei Tage lang? Früher verbreiteten sich die Nachrichten viel langsamer als heute. Bis die Nachricht aus Jerusalem ankam, brauchten die Menschen einen weiteren Tag für das Fest. Diese Tradition eines zweitägigen Festes außerhalb Israels gibt es heute noch.
Es gibt noch einige andere Bräuche und Traditionen in den verschiedenen Strömungen des Judentums, aber diese sind die gängigsten. Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Bräuche nicht in der Bibel zu finden sind. Werfen wir nun einen Blick auf Gottes Wort, um herauszufinden, wie Er möchte, dass wir Schawuot feiern.
Biblische Wahrheiten über Schawuot
Schawuot ist einer der drei Feiertage, an denen Gott befiehlt, jedes Jahr nach Jerusalem zu kommen und dem Herrn zu opfern. Schlagen wir unsere Bibeln auf, um mehr über diesen von Gott befohlenen Feiertag zu erfahren. In der Bibel gibt es verschiedene Bezeichnungen für Schawuot; die erste, die wir uns ansehen werden, ist das „Fest der Wochen“. Das hebräische Wort für „Schawuot“ bedeutet „Wochen“, und das bezieht sich auf das Omer-Zählen von 49 Tagen.
5. Mose 16, 9-12: "Sieben Woche nach beginn der Getreideernte sollt ihr zur Ehre des Herrn, eures Gottes, das Wochenfest feiern. Opfert ihm, so viel ihr möchtet, wie reich er euch beschenkt hat! Kommt dazu wieder an den Ort, den er auswählen wird, um dort zu wohnen. Feiert in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen, mit euren levitischen Nachbarn, mit den Ausländer und den Waisen und Witwen, die bei euch leben. denkt daran, dass auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart! Deshalb haltet euch genau an diese Ordnungen!“
In diesen Versen befiehlt Gott den Israeliten, vom Beginn der Getreideernte an sieben Wochen (49 Tage) zu zählen und dann Schawuot zu feiern, indem sie dem Herrn freiwillig ein Opfer bringen. Dann befiehlt Gott ihnen, sich an Ihm zu erfreuen. Was für ein erstaunlicher Gott, dem wir dienen, dass Er uns befiehlt, uns in Ihm zu FREUEN, um diesen Feiertag zu feiern! Gott befiehlt uns auch, mit der Familie, mit Freunden und vielen anderen zusammen zu sein, während wir feiern. Und schließlich will Er auch, dass wir uns an die Zeit erinnern, als die Israeliten in Ägypten in der Sklaverei waren. Es ist gut, sich daran zu erinnern, was wir einst waren... Sklaven der Ägypter und Sklaven der Sünde. Und doch sollten wir auch sehen, wo Gott uns jetzt hingeführt hat. Er hat das Volk Israel aus Ägypten befreit. Und Er hat uns alle durch das Blut Jeschuas frei gemacht, so dass wir nicht mehr Sklaven, sondern Kinder Gottes genannt werden!
Schauen wir uns nun zwei andere Bezeichnungen für Schawuot an, die in der Bibel zu finden sind.
„Feiert dann das Erntefest, bei dem ihr mir den ersten Ertrag von dem Getreide darbringt, das ihr ausgesät habt.“ - 2. Mose 23, 16a
Das Fest der Ernte und das Fest der Erstlingsfrüchte sind zwei weitere Bezeichnungen für Schawuot. Dieser Vers zeigt, dass es an Schawuot darum geht, die ersten Früchte zu ernten. Gott möchte, dass wir die Erntezeit feiern und etwas von den Früchten kosten, die Er in unserem Leben hervorgebracht hat. An diesem Feiertag geht es wirklich darum, dem Herrn für die „Früchte“ zu danken, die Er in unserem Leben hervorgebracht hat, und für seine reichliche Versorgung.
In 4. Mose 28, 26 sagt Gott: „Auch am Wochenfest, wenn ihr mir, dem Herrn, eure ersten Früchte darbringt, sollt ihr nicht eurer gewöhnlichen Arbeit nachgehen, sondern mir gemeinsam dienen.“
Er befiehlt uns auch, von dem neuen Getreide, das wir erzeugt haben, eine Opfergabe darzubringen, zu einer besonderen Versammlung zusammenzukommen und von unserer regulären Arbeit abzusehen. Schauen wir also aus diesen drei Bibelstellen, wie Gott möchte, dass wir Schawuot feiern.
Gottes Anweisungen, wie wir Schawuot feiern sollen:
- Zählen wir das Omer sieben Wochen lang (49 Tage) ab Pessach, und feiern wir dann Schawuot!
- Feiern wir mit Gott, indem wir Ihm eine freiwillige Gabe oder ein spontanes Geschenk im Verhältnis zu dem geben, womit Er uns gesegnet hat. Gott möchte, dass wir daran denken, wie Er uns versorgt hat, und anderen reichlich geben, so wie Er uns reichlich gesegnet hat.
- Gott möchte auch, dass wir unsere Erstlingsfrüchte opfern, was bedeutet, dass wir Gott das Erste von dem geben, was wir hervorbringen, und dass wir Ihn an erste Stelle in unserem Leben setzen.
- Freuen wir uns vor dem Herrn zusammen mit Familie, Freunden, unserer Gemeinde und anderen Menschen.
- Erinnern wir uns an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten und an die Befreiung eines jeden von uns von der Sünde!
Nachdem wir uns nun einige alttestamentliche Schriftstellen angesehen haben, wollen wir uns einige Verse im Neuen Testament über Jeschua und den Heiligen Geist genauer ansehen.
Jeschua und der Heilige Geist
Apostelgeschichte 1, 3-5 - "Diesen Männern hat er sich auch nach seinem Leiden und Sterben gezeigt und ihnen zahlreiche Beweise dafür gegeben, dass er tatsächlich auferstanden ist. Währen vierzig Tage sahen sie ihn immer wieder, und er redete mit ihnen über Gottes Reich. Als sie an einem dieser Tage miteinander aßen, wies Jesus seiner Jünger an: „Verlasst Jerusalem nicht! Bleibt so lange hier, bis die Erfüllung gegangen ist, was euch der Vater durch mich versprochen hat. Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden, und das schon bald.“
Der letzte Name für Schawuot, den man in der Bibel findet, ist Pfingsten, was fünfzig bedeutet. Pfingsten ist der 50. Tag der Omer-Zählung. Die Jünger Jeschuas waren alle an einem Ort versammelt, als der Heilige Geist über sie ausgegossen wurde. An Schawuot gab Gott seinem Volk die kostbare und mächtige Gabe des Heiligen Geistes.
Apostelgeschichte 2,1-4 - „Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten, wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm gab.“
Wir können sehen, dass die Jünger Jeschuas auch Schawuot feierten, weil sie alle an einem Ort zusammen waren. Könnt Ihr euch vorstellen, wie es war, als der Heilige Geist ausgegossen wurde und alle anfingen, in verschiedenen Sprachen zu sprechen? Als alle gelacht haben und von Gottes Freude und Frieden erfüllt waren?
1. Korinther 15, 20-23 - "Tatsächlich aber ist Christus als Erster von den Toten auferstanden. So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden. Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen Einzigen die Auferstehung. Wir alle müssen sterben, weil wir Nachkommen von Adam sind. Ebenso werden wir alle zu neuem Leben auferweckt, weil wir mit Christus verbunden sind. Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.“
Jeschua ist die Erstlingsfrucht, die dem Herrn für die Sünden der Welt übergeben wurde. Mögen auch wir unser Leben dem Herrn übergeben und hier auf dieser Erde viel Frucht für Ihn bringen.
Schawuot in Gottes Wahrheit feiern
Nachdem wir gemeinsam Gottes Wort studiert haben, können wir die Unterschiede erkennen zwischen dem, wie Gott möchte, dass wir Schawuot feiern, und all den anderen zusätzlichen Bräuchen, die von den Rabbinern hinzugefügt wurden. Natürlich ist es nicht verkehrt, an Schawuot Milchprodukte zu essen oder die ganze Nacht aufzubleiben und die Tora und das Buch Ruth zu lesen. Aber es ist wichtig, nicht einfach jeden jüdischen Brauch nachzuahmen, sondern stattdessen zu beten und Gott um Weisheit und Einsicht zu bitten, wenn es darum geht, wie man einen biblischen Feiertag feiert.
Wenn Ihr also dieses Jahr Schawuot feiert, ermutigen wir Euch, das Wort Gottes für sich selbst zu lesen und den Heiligen Geist zu bitten, Euch und eure Familie zu leiten und zu zeigen, wie Er möchte, dass Ihr Schawuot feiert. Mögen wir uns alle gemeinsam im Herrn freuen!
Wir alle von VFI wünschen Euch ein wunderbares und vom Heiligen Geist erfülltes Schawuot!